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22. Juli 2016 | Gesundheit

Karlsböck kritisiert inakzeptable Zustände bei MRT/CT-Untersuchungen in Wien

„Lange Wartezeiten sind unhaltbar - Der Kardinalfehler besteht darin, dass seinerzeit nicht die Ärztekammer, sondern die Wirtschaftskammer die Verträge mit der Gebietskrankenkasse aushandelte“

Die Wiener Gebietskrankenkasse fordert eine Reform bei den Magnetresosanz- und Computertomographie-Untersuchungen: Manche Patienten müssen zwei Monate auf einen Termin warten und zahlen 200 Euro und mehr, damit sie - etwa bei Krebsverdacht - sofort dran kommen können. „Diese langen Wartezeiten der Patienten bei MRT/CT-Untersuchungen in Wien sind unhaltbar und allein der starren Haltung der Wiener Gebietskrankenkasse, aber auch der Wirtschaftskammer, geschuldet“, sagte dazu der freiheitliche Wissenschaftssprecher, Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses, Gesundheitspolitiker und Arzt, NAbg. Dr. Andreas F. Karlsböck.

Der Kardinalfehler bestehe darin, dass seinerzeit nicht die Ärztekammer, sondern die Wirtschaftskammer die Verträge mit der Gebietskrankenkasse ausgehandelt und dabei Kontingente vereinbart habe, so Karlsböck. Dies habe in Wien zu einer extremen Unordnung im System geführt. Manche Institute würden deutlich bevorzugt, andere wiederum benachteiligt. Mit der Folge, dass einzelne Institute sehr hohe Kontingente zugesprochen bekämen, andere wiederum, die deutlich mehr Patienten behandeln könnten, deutlich geringer bedacht würden. „Darüber hinaus haben in Wien nicht nur Ärzte, sondern seltsamerweise auch radiologiefremde Personen Kassenverträge bekommen“, kritisiert der freiheitliche Gesundheitspolitiker.

„Ergebnis der bisherigen Praxis lässt sich in krasser Zweiklassenmedizin ablesen“

„Die FPÖ hat in den letzten Jahren immer wieder die Frage gestellt, wieso Menschen mit reduziertem medizinischen Wissen und andere ohne medizinisches Gewissen hier Entscheidungen treffen können“, sagt Karlsböck. „Unsere klare Forderung geht dahin, dass auch die Ärzte, vertreten durch die Ärztekammer, und nicht nur Kämmerer und Gewerkschafter entscheiden sollten.“ Das Ergebnis der bisherigen Praxis lasse sich nämlich in einer krassen Zweiklassenmedizin ablesen. Um wieder Expertise einfließen zu lassen und die Missstände zu beseitigen, müsse die unselige Kontingentierung sofort abgeschafft werden, fordert der freiheitliche Gesundheitspolitiker. Außerdem müsse die Ärztekammer unverzüglich in die Verhandlungen einbezogen werden.

Absolut skandalös sei aus freiheitlicher Sicht die Forderung der WGKK, die selbst herbeigeführten Missstände zum Schlechtreden und Aushebeln des Gesamtvertrages zu missbrauchen sowie den Gesamtvertrag kündigen und nur mehr Einzelverträge mit den Instituten abschließen zu wollen, betont der FPÖ-Abgeordnete. Diese unverantwortliche Absicht hätte neben der Erpressbarkeit der Ärzteschaft den unabwendbaren Nebeneffekt, dass die Mehrklassenmedizin in Österreich, speziell aber in Wien, befeuert werde, so Karlsböck.

 


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