„Quereinsteiger für den Lehrberuf zu gewinnen, ist lediglich ein Notinstrument und somit eine kurzfristige Lösung. Auf lange Sicht gesehen benötigt unser Bildungssystem aber gut ausgebildete und vor allem zufriedene Lehrkräfte. Daher muss nun ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek rasch die Reform der Lehrerausbildung angehen. Außer ein paar Lippenbekenntnissen und schönen Worten ist in seiner bisherigen Amtszeit in dieser Frage nämlich nichts passiert ist, da können auch die heute, Freitag, erfolgten Ausführungen nicht hinwegtäuschen, jetzt muss der Minister endlich Taten setzen“, forderte FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl.
Studenten als Klassenlehrer oder Klassenvorstand
„Durch die auch zeitlich intensiven Einsätze von Lehramtsstudenten aufgrund des akuten Lehrermangels an den Schulen wird den jungen Menschen der Lehrerberuf auch noch verdrießt – und das ist wohl der falsche Weg. Überdies belegt eine Studie der Uni Wien, dass Freude und Studienfortschritt durch Überforderung bei den jungen Menschen sehr stark leiden, weil viele Studenten in fremden Fächern eingesetzt werden , und ein Drittel muss überhaupt schon als Klassenlehrer oder Klassenvorstand arbeiten. Seit Jahren fordern wir schon, dass die Lehrerausbildung verkürzt, vereinfacht und attraktiver gestaltet werden muss. Überdies gibt es bei der Aus- und Weiterbildung von Lehrern einen großen Reformbedarf, genauso wie bei der Besoldung und der Arbeitszeit. Es fehlen noch immer klare Regeln bei der Lehrer-Anstellung, der Bewertung oder der Kündigung“, erklärte Brückl.
Totales Versagen des Bildungsministers
„Es muss unter anderem mit den praxisuntauglichen Reformen und dem permanenten Lehrermangel, der überbordenden Bürokratie und dem total verpolitisierten Schulapparat Schluss sein – gerade diese Missstände belegen aber das komplette Versagen des ÖVP-Bildungsministers“, so Brückl.