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18. September 2024

FPÖ - Wurm: Lebensmittelverschwendung nicht mit Verboten, sondern mit Lockerung von Gesetzen sowie Bildungsmaßnahmen bekämpfen

Zum Volksbegehren „Essen nicht wegwerfen!“ führte der freiheitliche Konsumentenschutzsprecher NAbg. Peter Wurm in der heutigen Nationalratssitzung aus: „Meistens braucht es nicht noch mehr Gesetze oder Verbote, sondern vielmehr braucht es im Bereich der Lebensmittelverschwendung eine Lockerung der Gesetze mehr Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, damit der Kreislauf endlich vernünftig angekurbelt wird. Wir alle wollen keine Lebensmittelverschwendung, daher müssen auch die Gründe für die gestiegene Lebensmittelverschwendung ansprechen und vor allem mit Hausverstand angegangen werden. Die enorm gestiegene Vielzahl an Gesetzen, Verordnungen und vor allem Verboten hat enorm dazu beigetragen, dass viele noch genussfähige Lebensmittel verschwendet werden müssen. Wir erinnern uns alle an eine lang vergangene Zeit, in der es weniger unsinnige Regeln gab und daher auch weniger Lebensmittel verschwendet wurden. Das hat die Gesetzgebung mit zahlreichen Vorschriften und übertriebenen Verboten nun verhindert. Auch die Gastronomie muss einen enormen finanziellen Aufwand auf sich nehmen und zahlt enorme Summen, um Lebensmittelabfälle ordnungsgemäß entsorgen zu können. Da kommt es bei großen Betrieben zu enormen Kosten.“

Eine Million Tonnen Lebensmittel werden in Österreich im Jahr verschwendet - 40 Prozent davon entfallen auf die privaten Haushalte, weitere 40 Prozent auf die Lebensmittelherstellung, 15 Prozent auf die Gastronomie und die restlichen fünf Prozent auf den Lebensmittelhandel. Im Lebensmittelhandel würde die Reduktion schon gut funktionieren, führte Wurm aus: „Hier wird schon mit guten Maßnahmen versucht, alles weiterzugeben, was geht. Aber auch hier wirkt die Gesetzgebung wieder kontraproduktiv, denn die Regierung hat dem Lebensmittelhandel die Verpflichtung zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung auferlegt, aber die rechtliche Verantwortung nicht genommen. Wenn diese nämlich etwas weitergeben, haften sie dafür und genau hier ist die Krux. Die Haftungsfrage wird eine gemeinsame Anstrengung von allen hier im Parlament vertretenen Parteien benötigen.“ Auch der Bereich der Lebensmittelproduktion sei, so Wurm, kein einfacher, denn „Bauern haben das große Problem, dass die Konsumenten oft sehr wählerisch und auf das Aussehen der Lebensmittel und nicht auf ihre Genießbarkeit bedacht sind. Die Bauern müssen daher oft Ware zurücknehmen, weil die Karotte oder der Salat nicht schön genug sind. Bei kleinsten Kleinigkeiten müssen die Bauern schon palettenweise die Ware zurücknehmen. Das liegt aber an uns Konsumenten.“

Auch gebe es einen Bereich, der diskutiert werden müsse, auch wenn sich viele davor scheuen würden, so der FPÖ-Konsumentenschutzsprecher und wies auf dringend notwendige Bildungsmaßnahme hin: „Es muss den jungen Generationen wieder nahegebracht werden, was man mit den verschiedensten Lebensmitteln überhaupt machen kann. Kindern muss das Kochen und die Lebensmittelkunde wieder nähergebracht werden. Das ist ein wichtiger Punkt, denn nur mit einem generellen Umdenken werden wir von einer Million Tonnen Lebensmittel, die noch genussfähig sind, aber weggeschmissen werden, runterkommen.“ 

Dass Lebensmittelverschwendung reduziert werden soll, sei kein neues Thema, dennoch sei es wichtig und richtig, es immer wieder ins Rampenlicht zu rücken und Lösungen zu finden, zeigte sich Wurm überzeugt. „Das Thema ‚Lebensmittelverschwendung reduzieren‘ muss aber mit Hausverstand angegangen werden. Das oberste Ziel ist natürlich das Reduzieren von Lebensmittelverschwendung in allen Bereichen, jedoch gibt es viele Schrauben, an denen man drehen muss. Vor allem auch wir als Konsumenten spielen eine wesentliche Rolle, denn 40 Prozent der verschwendeten Lebensmittel kommen noch immer aus den privaten Haushalten. Da könnte eine fähige Bundesregierung mit entsprechenden Bildungsmaßnahmen viel bewegen, der aktuellen schwarz-grünen Bundesregierung mit ÖVP-Bildungsminister Polaschek war es allerdings kein Anliegen.“

Wurm abschließend: „Aktuell kommen nur mehr rund fünf Prozent der verschwendeten Lebensmittel jährlich aus dem Lebensmittelhandel. Das ist die Folge von bereits umgesetzten Maßnahmen. Diese verlangten dem Lebensmittelhandel aber auch große - vor allem finanzielle - Anstrengung ab. Das darf nicht vergessen werden. Auch alle noch genießbaren Lebensmittel an die Sozialmärkte zu liefern - diese Idee finden wir alle gut, aber dennoch zieht auch das einen Rattenschwanz nach sich, der nicht zu unterschätzen ist. Aktuell bringen die Sozialmärkte nur gut ein Prozent der noch genießbaren Lebensmitteln überhaupt unter. Daher ist festzuhalten: Ideen und Vorschläge zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung wie diese finden wir alle gut, in der Praxis muss das Thema aber in seiner Gesamtheit betrachtet und mit Hausverstand angegangen werden.“


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