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07. September 2019 | FPÖ, Wahlen

Großer FPÖ-Wahlauftakt: „Ohne uns driftet die ÖVP nach links ab!“

FPÖ-Wahlkampf-Auftakt in Pasching: Haimbuchner, Kickl und Hofer warben vor großem Publikum für die Fortsetzung des rot-weiß-roten Erfolgskurses.

„Ohne uns driftet die ÖVP nach links ab!“ - FPÖ-Wahlkampf-Auftakt in Pasching: Haimbuchner, Kickl und Hofer warben vor großem Publikum für die Fortsetzung des rot-weiß-roten Erfolgskurses.

Foto: FPÖ

Die FPÖ hat heute, Samstag, ihren Wahlkampfauftakt im oberösterreichischen Pasching absolviert. In der prall gefüllten „Plus City“ warben Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner als Gastgeber sowie die beiden Spitzenkandidaten Norbert Hofer und Herbert Kickl vor begeistertem Publikum für eine Fortsetzung des rot-weiß-roten Regierungskurses und warnten zugleich davor, was drohe, wenn Schwarz-Grün oder andere Koalitionsvarianten kommen.

Lobende Worte fand Haimbuchner für Hofer wie auch Kickl. Hofer sei der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort: „Wir stehen hinter Deinem Reformkurs und zu Deiner Politik mit Augenmaß! Und Kickl war nicht nur der beste Innenminister, sondern auch der Innenminister der Herzen!“

"Handschlagqualität für ÖVP ein Fremdwort"

Kein Verständnis zeigte Haimbuchner dafür, dass die positive Arbeit der Regierung seitens der ÖVP von einem Tag auf den anderen beendet wurde. Eine vermeintlich schwache Stunde habe man für Macht, Strategie und Taktikspiele genutzt, womit eine Neuwahl provoziert wurde, kritisierte er. Handschlagqualität sei für die ÖVP ein Fremdwort und das persönliche Fortkommen wichtiger.

Die ÖVP solle außerdem weder den Saubermann noch den Moralapostel machen, so Haimbuchner in einer Anspielung auf die „gestückelten“ Spenden von Heidi Horten & Co., die ÖVP würde auf diese Art und Weise „Geld horten“. Dass jemand hunderttausende Euro Geld spende, ohne etwas dafür zu erwarten, mochte der FPÖ-Landeschef nicht so recht glauben.

"Ohne uns geht überhaupt nichts weiter"

Und Haimbuchner mahnte: „Nur mit der FPÖ waren alle die positiven Veränderungen in der Regierungszeit überhaupt möglich! Wenn zwei immer einer Meinung sind, ist einer überflüssig - wir sind jedenfalls nicht überflüssig, denn ohne uns geht überhaupt nichts weiter!“

Herbert Kickl fand im Anschluss deutliche Worte gegen die Linken: „Ich schnappe zu, wenn man mir den Beißkorb der politischen Correctness umhängen will! Und das tut weh!“ Kritik übte er an seiner Entlassung als Innenminister durch Sebastian Kurz und Alexander Van der Bellen. „Da haben sich Schwarz-Grün eingehängt, um mich loszuwerden. Aber da haben sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht - und der Wirt sind die Wähler!“

"Staatsfeind Nummer eins nur für die Bösen"

Dass Kickl als „Staatsfeind Nummer eins“ und als Hassprediger diffamiert wird, nimmt er als Kompliment an und trägt es wie einen Orden. „Ich bin ein Staatsfeind Nummer eins für jene, die es nicht gut meinen mit der Sicherheit in diesem Lande. Es gibt welche, die für die Heimat eintreten und welche, die auf die Heimat eintreten! Ein Staatsfeind ist man offensichtlich auch dann, wenn man als Innenminister dort hingreift, wo es notwendig ist, und den Saustall ausmistet!“ Staatsfeind sei man auch, wenn man in der EU Klartext rede, anstatt der EU-Kommission im Allerwertesten drinzustecken. Und er stellte klar: „Ich bin nicht der Böse! Ich bin nur zu den Bösen böse!“

Als "Hassprediger" am Titelblatt des linken "profil"

Einen Seitenhieb gab es auch gegen die Medien. Das „profil“ habe ihn als „Hassprediger“ auf eine Titelseite platziert: „Einen echten Islamisten geben sie nicht auf die Titelseite, weil da haben sie Angst, dass sie eine Bombe in die Redaktion bekommen!“ Über Helmut Brandstätter, der einst beim ORF und beim „Kurier“ war und nun für die Neos antritt, meinte Kickl anlässlich eines TV-Duells: „Brandstotter passt besser als Brandstätter.“

"Man muss die ÖVP an der Hand nehmen, damit sie nicht umfällt"

Auch die ÖVP nahm Kickl scharf unter Beschuss. Die Schwarzen würden schon mit den Linken unterm Tisch fusseln. „Man muss aufpassen bei den neuen Schwarzen. 2017 sind sie uns nachgelaufen, jetzt laufen sie der Greta Thunberg nach“, attestierte er. „Man muss die ÖVP an der Hand nehmen, damit sie nicht umfällt oder links abbiegt. Der Kurz ohne FPÖ ist wie wenn man dem Popeye den Spinat wegnimmt, oder dem Asterix seinen Zaubertrank!“

"Bobo-SPÖ" nur noch ein Leichtgewicht

Beim Nein zum Migrationspakt seien die ÖVPler knieweich und bleich im Gesicht geworden. Kickl appellierte an ein starkes Ergebnis für die FPÖ: „Zeigen wir den Schwarzen, wo der Bartl den Most holt!“ Über die Bobo-SPÖ meinte Kickl etwa, dass Pamela Rendi-Wagner ein Leichtgewicht sei. 25 Prozent gebe es für die SPÖ nur noch im Sommerschlussverkauf, aber nicht bei Wahlen.

Spitzenkandidat Hofer stärkte in seiner Rede Kickl den Rücken: „Lieber Herbert, lass Dich nicht unterkriegen, je mehr sie Dich angreifen, umso stärker wirst Du!“ Über den angeblichen Streit der beiden, der laufend medial kolportiert wird, sagte Hofer: „Wir lachen darüber, wie Journalisten seitenweise frei erfinden!“

"Wir lassen uns nicht erpressen"

Hofer bedauerte, dass die ÖVP sich nach Bekanntwerden des „Ibiza-Videos“ nicht an die Vereinbarung gehalten und eine Neuwahl ausgerufen habe. Nachdem Strache und Gudenus zurückgetreten waren, kam plötzlich die Forderung, dass das Innenministerium nicht in freiheitlicher Hand sein darf. „Wir lassen uns nicht erpressen, wir sind eine Einheit“, so Hofer.

Er zählte zahlreiche Erfolge auf, die einzig durch die FPÖ in der Regierung möglich wurden. Etwa die erhöhte Mindestpension, den Familienbonus Plus, die Indexierung der Familienbeihilfe, die Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger, Deutsch in der Schule oder das Kopftuchverbot. Viele dieser Punkte seien mit der ÖVP schwer zu verhandeln gewesen „Wie sind wir für die Reform der Mindestsicherung geprügelt worden? Wir waren und sind das soziale Gewissen in der Regierung.“

Mehr Geld für's Bundesheer als Koalitionsbedingung

Dass die ÖVP dem Bundesheer nicht die nötigen finanziellen Mittel zugestehen will, stößt bei Hofer auf Unverständnis: „Wir werden bei den Regierungsverhandlungen nicht vom Tisch aufstehen, bis es eine ordentliche Finanzierung für unsere Soldaten und unser Bundesheer gibt!“

Hofer warnte vor einer schwarz-grünen Koalition. „Wenn es sich rechnerisch ausgeht, dann machen die das!“ Es drohen Belastungen für Autofahrer und ein Ausländerwahlrecht. Wer die ÖVP wählt, bekommt die Grünen dazu. Ohne uns driftet die ÖVP nach links ab! Wir hingegen gehen einen geraden und ehrlichen Weg!“

Lange Liste der SPÖ-"Einzelfälle"

Zu berichten hatte Hofer auch über eine lange Liste an „Einzelfällen der SPÖ“. Bawag-Affäre, Konsum-Pleite oder Bank-Burgenland-Skandal werden durch aktuelle Einzelfälle ergänzt. Ein parlamentarischer Mitarbeiter soll 2008 als Hackenmörder bekannt geworden sein. Jener SPÖ-Mitarbeiter, der Hofer einst das „Krüppellied“ gewidmet hatte, soll noch immer in der SPÖ aktiv sein. Auch die bizarre SPÖ Langenzersdorf bekam ihr Fett ab: „Die produzieren in einem Jahr mehr Einzelfälle als alle anderen Parteien zusammen!“

Pflege, direkte Demokratie, Anti-Islam-Gesetz und Aus für GIS-Gebühr

Hofer will das Thema Pflege angehen, die direkte Demokratie stärken sowie ein Gesetz gegen den politischen Islam. Auch die die Zeit der ORF-Zwangsgebühren sei vorbei. Was den Islam betrifft, wurde Hofer deutlich: „Der Islam ist kein Teil unsere Kultur und kein Teil unserer Geschichte und wird es auch niemals sein!“

In Richtung ÖVP sagte Hofer abschließend: „Wir bitten nicht um eine Regierung, wir können Opposition sehr gut! Wir bieten ihr die Regierung mit uns an, um diesen erfolgreichen Weg fortzusetzen.“


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