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05. April 2019 | Euro, Finanzen

Lehre aus der Euro-Rettung: Wer spart, verliert!

Fünf Milliarden Euro schneidet die EZB für die „Euro-Rettung“ von Österreichs Sparbüchern ab.

Seit fast zehn Jahren fährt die Europäische Zentralbank ihre Nullzinspolitik und kaufte Staatsanleihen der Krisenländer um 2.600 Milliarden Euro. Aber die Krisenländer schwimmen weiter in Schulden.

EZB

Seit fast zehn Jahren fährt die Europäische Zentralbank ihre Nullzinspolitik und kaufte Staatsanleihen der Krisenländer um 2.600 Milliarden Euro. Aber die Krisenländer schwimmen weiter in Schulden, Österreichs Sparer verlieren Milliarden und haften noch dazu für das Euro-Rettungsabenteuer der „Währungshüter“.

Weil Europa Greta Thunberg und der Klimakatastrophen-Sekte zu Füssen liegt, ging eine schlechte Nachricht aus Frankfurt Anfang März völlig unter: Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), also die „Euro-Rettung“ – Sie erinnern sich vielleicht noch daran? – könnte viel länger andauern als gedacht.

Damit wird Mario Draghi als der EZB-Chef in die Historie eingehen, in dessen achtjähriger Amtszeit, die im Oktober abläuft, die Zinsen kein einziges Mal angehoben wurden – vielmehr aber als Vernichter von Milliardenwerten der europäischen Sparer.

Jährlich fünf Milliarden Verlust

Berücksichtigt man die Inflationsrate und die Kapitalertragsteuer, dann war das Sparbuch ein Verlustgeschäft in Zeiten der Euro-Rettung. In Summe verloren die Österreicher damit jährlich rund fünf Milliarden Euro. Wohlgemerkt nicht an Zinserträgen, sondern von ihren Sparbucheinlagen und das seit fast 10 Jahren.

Sie wurden „entreichert”: Keine Zinsen am Konto, am Sparbuch, bei Staatsanleihen und damit auch in betrieblichen Pensionskassen und Lebensversicherungen.

Aber das ist wohl erst der Anfang des großen Geldverbrennens zur Rettung des Euros. Denn seit März 2015 hatte die Europäische Zentralbank unter Präsident Draghi knapp 2,6 Billionen Euro für Staatsanleihen der Krisenländer, sowie Pfandbriefe und Anleihen von Unternehmen in diesen Ländern. Die Währungshüter haben inzwischen rund 20 Prozent der Staatsschuld aller Euro-Länder erworben, bei einigen Staaten ist es sogar noch deutlich mehr.

Krisenländer im Schulden-Hoch

Und was hat das gebracht? Lediglich Deutschland, Irland, die Niederlande und Österreich haben den Schuldenstand von 2010 erreicht oder unterboten. Die Länder die eigentlich gerettet hättet werden sollen, liegen noch weit darüber. In Griechenland, Italien, Portugal und Belgien liegt die Staatsverschuldung jenseits der 100-Prozent-Marke gemessen am BIP, Zypern, Spanien und Frankreich kratzen an der Marke. Zur Erinnerung: Die Staatsverschuldung sollte laut Maastricht-Vertrag zum „harten Euro“ nicht über 60 Prozent betragen.

Und für die Sparer? Die Null-Zinspolitik hat gravierende Folgen für die Altersvorsorge der Menschen im gesamten Euro-Raum sowie für Versicherungsgesellschaften und Sparer. Die Anleger werden von der Notenbank in immer riskantere Anlageklassen gezwungen, um noch auf eine halbwegs ansprechende Rendite zu kommen.

In die Haftung genommen

Die EU-Bürger verlieren damit gleich doppelt und dreifach: Durch Anleihenkäufe entsteht neues Geld. Das neue Geld entwertet altes Geld. Die Inflationsrate steigt, zudem gibt es keine Zinsen fürs Ersparte.

Und: Sie haften über ihre Nationalbanken für jene 2.600 Milliarden Euro. Dank der EZB, dank der Euro-Rettung. Kommt es in einem Land zu einem Schuldenschnitt, muss die Notenbank ihren Bestand an Staatsanleihen abschreiben. Je größer die Verluste im Verhältnis zu ihrem Eigenkapital sind, desto größer wird der Druck, die Notenbank zu rekapitalisieren.

Es habe genug Warnungen vor diesem Schritt der EZB gegeben, erinnerte der Präsident des Bayerischen Finanzzentrums, Wolfgang Gerke, im „Handelsblatt“. Nicht umsonst hätten damals erstklassige Spezialisten der Geldpolitik wie der Ex-Bundesbankchef Axel Weber und der damalige EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark deshalb „resigniert ihre Ämter zur Verfügung gestellt“: „Das Versagen der deutschen Politik bezahlt jetzt der Sparer. Die betriebliche Altersvorsorge droht zu scheitern und die manipulierten Märkte stehen vor der nächsten Finanzkrise.“ – Und das könnte – angesichts der sich eintrübenden Konjunktur und der Entindustrialisierungspolitik des EU-Motors Deutschlands – sehr bald sein.


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