Der freiheitliche Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer traf am Sonntagabend beim ersten TV-Duell in der Stichwahl auf den "unabhängigen" Kandidaten der Grünen, Alexander Van der Bellen, bei PULS4 "Wer wird Präsident? Das Duell". Dabei konnte er auch dieses Mal mit seiner Rhetorik und Persönlichkeit punkten.
„Ich glaube, die Verlässlichkeit ist das Wichtige und nicht die Parteifarbe"
„Ich bin kein Parteisekretär, sondern ein Bundespräsident. Ich bin für alle Österreicher da“, betonte Hofer gleich am Anfang der Diskussion. Ein Bundespräsident müsse jemand sein, der sich für alle Österreicher verlässlich einsetze. In diesem Zusammenhang sprach Hofer bei Van der Bellen von "fehlender Verlässlichkeit" und prangerte dazu dessen politische Vergangenheit an, der zuerst die KPÖ, dann die SPÖ und zuletzt die Grünen unterstützt habe. "Ich glaube, die Verlässlichkeit ist das Wichtige - und nicht die Parteifarbe", so Hofer. Van der Bellen gab sich diesbezüglich sehr siegessicher. Er meinte zu Hofer, dass er eh nie Bundespräsident werden würde. Hofer konterte: „Sie haben die Hautevolee hinter sich und ich die Menschen!"
Mehr Mitbestimmung der Bürger
Hofer erwähnte zudem, dass die Bürger in Österreich viel mehr Mitbestimmung haben sollten. Die Initiativen müssten aber von den Bürgern kommen und nicht von der Politik. Als Beispiel erwähnte der FPÖ-Kandidat das TTIP-Abkommen und den Beitritt der Türkei zur Europäischen Union. Zwei Themen, wo Hofer auf eine Volksabstimmung plädieren würde und ohne dieser er seine Unterschrift nicht setzten würde. „Die EU würde an einem Beitritt der Türkei zerbrechen“, so Hofer, der nicht verstehen kann, wie man mit einem System Erdogan, das Menschenrechte missachtet, einen Deal eingehen kann. In Bezug auf das Amtsverständnis führte Hofer seine Pläne zur Auslegung des Amtes so aus, dass er die Regierung, „wenn Österreich weiter leidet“, zu sich berufen würde. Wenn sich nichts ändert, stehe am Ende sogar vielleicht die Entlassung. Die Wahlentscheidungen würde er aber - nicht so wie Van der Bellen - akzeptieren und gegebenenfalls auch einem Grünen den Regierungsauftrag erteilen.
Kriminelle Asylwerber hätten keinen Schutz verdient
Ein breit diskutiertes Thema war auch der Umgang mit der Flüchtlingskrise. Für den FPÖ-Kandidaten seien die falschen Personen in das Land gekommen, nämlich die Leute, die Gewalt ausüben. Dabei sprach er auch die erst kürzlich stattgefundene Tragödie in Ottakring an, wo eine Frau am Heimweg von einem illegalen Asylwerber erschlagen wurde. "Solche Menschen haben keinen Schutz verdient", so Hofer, der gleichzeitig auch betonte, dass dies kein Einzelfall sei. Auch in Bezug auf die Mindestsicherung erwähnte der freiheitliche Kandidat, dass die Mindestsicherung nicht für Asyl missbraucht werden dürfe. Viel mehr sollte man Sachleistungen und ein Taschengeld verwenden, um die Flüchtlinge zu unterstützen. In Bezug auf die Zuwanderung sprach Hofer auch über die Integration in den Schulen, die aufgrund des hohen Ausländeranteils nicht mehr richtig möglich sei.