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11. Oktober 2022 | Medien

Einstellung der „Wiener Zeitung“ bedeutet auch Verlust eines Kulturguts

FPÖ-Mediensprecher Hafenecker: "Die Bundesregierung sollte ihre Pläne für das Aus der ältesten noch erscheinenden Tageszeitung der Welt überdenken."

Die "Wiener Zeitung" feiert nächstes Jahr ihr 320-jähriges Bestehen - und soll dennoch eingestellt werden.

Foto: Werner Grotte

Als „großen Verlust nicht nur eines bedeutenden Mediums, sondern eines österreichischen Kulturguts von Weltrang“ kritisierte heute, Dienstag, FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker die von der Bundesregierung beabsichtigte Einstellung der gedruckten Ausgabe der „Wiener Zeitung" nächstes Jahr ausgerechnet zu ihrem 320. Geburtstag.

Für Regierungs-Inserate werden Millionen ausgegeben

„Die erste Ausgabe der 'Wiener Zeitung' erschien 1703. Sie ist damit die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt. In den vergangenen fast 320 Jahren hat dieses Medium härteste Krisen und epochale Umwälzungen überlebt, nur diese schwarz-grüne Regierung soll jetzt ihr Ende sein. Das ist unwürdig, ÖVP-Medienministerin Susanne Raab lässt damit jegliche Sensibilität für die Mediengeschichte Österreichs vermissen – vor allem vor dem Hintergrund, dass sonst bei der Regierung die Werbemillionen für Inserate ganz locker sitzen“, so Hafenecker.

Verlust an Perspektiven und Medienvielfalt

Auch die Medienvielfalt werde durch die Einstellung der „Wiener Zeitung“ schwer in Mitleidenschaft gezogen: „Jedes Periodikum, dessen Veröffentlichung eingestellt wird, bedeutet einen Verlust an Perspektiven und eine Verengung des Meinungsspektrums. Die Bundesregierung sollte daher ihre Pläne noch einmal überdenken und nach Möglichkeiten suchen, den Weiterbestand der 'Wiener Zeitung' als Tageszeitung zu sichern.“

Von Prinz Eugen vor 319 Jahren gegründet

Die "Wiener Zeitung" war im Jahr 1703 von niemand Geringerem als Prinz Eugen gegründet worden (damals hieß sie noch "Wiennerisches Diarium") und ist seither - trotz etlicher massiver Herausforderungen wie Zensur, Finanzkrisen und zweier Weltkriege bis auf eine kurze Pause während des Zeiten Weltkriegs ununterbrochen erschienen.

Wacklige Argumentation der Medienministerin

Die von Medienministerin Raab angekündigte künftige Erscheinungsform als Online-Medum gibt es schon seit Jahren. Und die von ihr in der ORF-ZIB2 kürzlich genannten Zahlen, nämlich 8.000 Leser und 200 Mitarbeiter, stimmen auch nicht: Die "Wiener Zeitung" verfügt laut Eigenangaben über rund 20.000 Abonnenten und wohl ein Mehrfaches an Lesern. Die Redaktion umfasst hingegen lediglich knapp 50 Mitarbeiter.


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