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14. Mai 2018 | Inneres

Selbstgerechter desavouiert Gedenkfeier

Schriftsteller nutzte Gedenkfeier zur persönlichen Abrechnung mit den Freiheitlichen.

In seiner Gedenkrede anlässlich einer Gedenkveranstaltung des Parlaments an die Opfer des Nationalsozialismus rechnete der Schriftsteller Michael Köhlmeier mit der Koalition und insbesondere mit der FPÖ ab – und verhedderte sich dabei in einer geradezu obszönen Verharmlosung des Nationalsozialismus.

Zitate aus dem Zusammenhang gerissen

Nicht nur die Freiheitlichen empörten sich über Köhlmeiers Vorgehen. Vor allem die billige Methode, drei Äußerungen – einen aus der Zeitschrift „Aula“, einen Satz aus der Kritik von Klubobmann Johann Gudenus am NGO-Finanzier George Soros und den Satz Herbert Kickls bezüglich der „konzentrierten Unterbringung“ im Zusammenhang mit Asylwerbern – völlig aus dem Kontext zu reißen, um so den Freiheitlichen „Antisemitismus“ zu unterstellen. 

Zweierlei Maß

„Es sitzt zu Gericht über die FPÖ und benötigt für das Urteil keine zwei Waagschalen, nur eine. Es gibt nichts zu wägen“, kritisierte Hubert Patterer in der „Kleinen Zeitung“ Köhlmeiers einseitige Beurteilung.

Auch Andreas Koller von den „Salzburger Nachrichten“ bemängelt das „Messen mit zweierlei Maß“ das Köhlmeier und Konsorten zum Antisemitismus an den Tag legen. Der Alltags-Antisemitismus, der Juden in Europa von den moslemischen Einwanderern sogar wieder physisch entgegenschlägt, interessiere sie nicht. Nur der in Äußerungen von Freiheitlichen hineininterpretierte ist in ihren Augen der einzig Wahre.

Bärendienst für den Gedenktag

Als „abgründig“ bezeichnete Patterer Köhlmeiers Vergleich, dass die Schließung der Balkanroute gleichzusetzen sei mit dem Ausliefern von Juden an die Nazis. Und Koller urteilt über diese Textpassage Köhlmeiers sogar noch schärfer: „Eine solche Verharmlosung des NS-Terrors findet sich wohl nicht einmal im finstersten Burschenschafter-Liederbuch.“

„Dem heutigen Gedenktag hat Köhlmeier einen Bärendienst erwiesen, auch wenn ihn seine Claqueure dafür abfeiern“, bemerkte FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz zu der „selbstgerechten Inszenierung“ des Schriftstellers.


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