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17. Mai 2023 | Arbeit und Soziales

Regierung muss zweiten Bildungsweg für Pflegekräfte ermöglichen!

FPÖ-Parlamentarier Ragger verlangt Einkommen zum Auskommen für Berufsumsteiger: "Mit der Pflegelehre alleine werden wir den Pflege-Bankrott nicht aufhalten können."

„In Österreich werden bis 2030 beinahe 100.000 Pflegekräfte fehlen. Neben der Pflegelehre und höheren Kollektivverträgen braucht es daher auch den zweiten Bildungsweg für Berufsumsteiger. Wir können unmöglich den Bedarf an neuen Pflegekräften decken, wenn wir den Kopf in den Sand stecken und unsere Strategien nicht anpassen“, erklärte heute, Mittwoch, der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Christian Ragger.

Schlechte Bezahlung schreckt Berufsumsteiger ab

„Die Pflegelehre ist gut und wichtig. Allein damit werden wir aber dem Defizit bei den Pflegekräften nicht Herr werden können. Einen Großteil der Pflegekräfte müssen wir nämlich unter den Berufsumsteigern lukrieren. Die geringe Abgeltung in der Ausbildung schreckt aber finanziell ab, weil man davon nicht leben kann. Im Grunde genommen muss man, wenn man keinen Pflege-Bankrott will, einfach Geld in die Hand nehmen und die nötigen Anreize schaffen, damit man Leute in die Struktur bekommt“, sagte Ragger.

Von 1.400 Euro brutto kann kein Österreicher leben

„Von 1.400 Euro brutto im Monat kann kaum ein Mensch in Österreich leben. Das wird besonders vor dem Hintergrund der von der schwarz-grünen Regierung mitverantworteten Teuerung sowie der Rekord-Inflation von 9,7 Prozent im April deutlich. Wenn ÖVP und Grüne glauben, dass Menschen, die weit über 20 Jahre alt sind und Haushalt sowie Familie haben, von einem Bagatellbetrag von 1.400 Euro leben können, dann irren sie sich gewaltig - da wird sich keiner für den Berufsumstieg interessieren!“, betonte Ragger.

Pflegekräfte sind wichtige Systemerhalter

„Es müssen, wie bei der Polizei, mindestens 2.000 Euro im ersten Ausbildungsjahr bezahlt werden - und danach deutlich mehr“, verlangte Ragger. „Systemerhalter von besonderem öffentlichen Interesse sind nämlich auch unsere Pflegekräfte. Und Wertschätzung, bei all der Diskussion, die wir seit Jahren führen, und den Strapazen, die Pflegerinnen und Pfleger während der Covid-Krise ertragen mussten, damit mitgedacht der absolut miserable Betreuungsschlüssel, der die Menschen fast zum Kollaps geführt hatte, soll da selbstverständlich sein. Wenn wir die Pflege-Problematik nicht ernst nehmen, dann wird man sich wundern, spätestens dann, wenn man selbst pflegebedürftig wird“, betonte Ragger.


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